News Januar 2013

Peinliche Pest

Golfwelt geschockt – Die Denmark Open sind Historie

Was kommt danach?

 

Das Golfjahr 2013 beginnt mit einem Paukenschlag: Völlig überraschend verkündete heute der Vorsitzende des Dänischen Golfverbandes (DGU), Knud Knudsen, dass schon in diesem Jahr die Denmark Open, das unbedeutendste Golfturnier des Erdtrabanten, nicht mehr stattfinden werde. Damit wird Deutschlands schlechtesten Golfspielern, die sich bescheiden die „Masters“ nennen, ihre Haupteinnahmequelle entzogen. Was soll nun aus Ihnen werden? Was sind die wirtschaftlichen Folgen für die ausrichtenden Regionen in unserem Nachbarland? Und was bedeutet das Aus der Denmark Open für den Golfsport? Die letzte Frage beantworteten die Golfgiganten Taiger Wudds, Bubba Motzen und Fill Pickelsen unisono: “Nichts!”. Aber was ist mit den übrigen Fragestellungen?

Geschockte Masters

Die Masters waren völlig überrascht, als wir sie heute telefonisch darüber informierten, dass das Golfturnier, an dem sie seit 15 Jahren mit äußerster Erfolgslosigkeit teilnahmen, zukünftig nicht mehr stattfinden wird. Der Master of Disaster kann es noch nicht glauben: „Ich habe heute noch mit dem Dänischen Königshaus gesprochen. Margarethe (Anmerkung der Redaktion: Die Dänische Königin) hat das Ende der Denmark Open mit keinem Wort erwähnt. Entweder ist es also eine Falschmeldung oder ich muss mein Verhältnis zum Dänischen Königshaus überprüfen.“ Völlig konsterniert zeigte sich der Master of Clubs: „Ich habe mich in den vergangenen 15 Jahren pro Jahr nur eine Woche bewegt. Jetzt fällt das auch noch weg!“ Mehr war dem geschockten Master of Clubs nicht zu entlocken. Einigermaßen gefasst zeigte sich anfangs lediglich der Master of Rough: „Das Leben geht weiter. Bei den Denmark Open habe ich aufgrund meines stetig schlechter werdenden Spiels eh so gut wie nichts mehr verdient.” Doch nach langem Nachdenken kam auch bei ihm die Ernüchterung: “Obwohl, das heißt ja, ich verdiene jetzt gar nichts mehr. Wie soll das Leben da weiter gehen?“

Knudsen: “Die Denmark Open sind am Ende”

Die Peinliche Pest sprach mit dem Vorsitzenden des Dänischen Golfverbandes, Knud Knudsen, über die verschiedensten Aspekte der Entscheidung zur Einstellung der Denmark Open:

Peinliche Pest (PP): Herr Knudsen, warum stellen Sie die Denmark Open ein?
Knud Knudsen (KK): In der heutigen Zeit dreht sich doch alles nur noch ums Geld. Die Ausrichtung der Denmark Open ist wirtschaftlich nicht mehr darstellbar.
PP: Liegt es am Zuschauerzuspruch oder an den Sponsorengeldern?
KK: An allem! Schauen Sie, der Name „Denmark Open“ für ein sportliches Event ist mit einer gewissen Erwartungshaltung verbunden. Er drückt Dynamik aus. Die Zuschauer erwarten Höchstleistungen und Sportler, die erfolgshungrig, talentiert und auf dem Zenit ihres Könnens sind.
PP: Und?
KK: Nichts von dem wird geboten! Schauen Sie sich doch unseren einzigen Teilnehmer der letzten Jahre an. Da schleichen Masters über dem Platz, deren Talentlosigkeit über die Grenzen Dänemarks hinaus bekannt ist, die von Jahr zu Jahr adipöser werden und die eine Schrulligkeit erreicht haben, die ihresgleichen sucht. Und ihr Spiel hat mit Golfen nichts, aber auch gar nichts zu tun.
PP: Das hat also die Sponsoren vergrault.
KK: Ja, die und die Zuschauer. Alle haben den Kaffee auf.
PP: Und jetzt?

Knudsen: “Es geht weiter, mit neuem Konzept und neuem Elan”

KK: Wir gehen mit der Zeit und richten zukünftig ein Golfturnier aus, das die Bedürfnisse von Zuschauern und Sponsoren gleichermaßen erfüllt. So bieten wir der Wirtschaftsregion Dänemark und schlechten Golfspielern eine Perspektive.
PP: Und welche Bedürfnisse sind das?
KK: Der Zuschauer erwartet eine Bloßstellung der Konkurrenten um einen Sieg. Formate im Fernsehen wie „Deutschland sucht den Superstar“ haben uns da den richtigen Weg aufgezeigt. Menschen, die meinen, etwas zu können, die überheblich sind und dabei kläglich versagen, das wollen die Zuschauer sehen. Das baut ihn auf und lässt ihn die Erkenntnis gewinnen, besser als die zu sein, die – wie bei uns auf dem Golfplatz – vergebens ihrem Erfolgserlebnis hinterher hecheln. Und das Wichtigste: Der Zuschauer hat etwas zu lachen.
PP: Klasse, das ist ja unterste Schublade! Und die Sponsoren spricht es auch an?
KK: Aber sicher! Bevor wir das Turnier so konzipiert haben, wie es nun durchgeführt werden wird, haben wir genaueste Analysen der potenziellen Zielgruppen durchgeführt und es passt fantastisch. Wir erreichen die 19- bis 49-Jährigen genauso wie die über 65-Jährigen. Die 19- bis 49-Jährigen sind diejenigen, die sich im Elend der teilnehmenden Golfspieler suhlen werden und die sich für was Besseres halten. Die Werbewirtschaft wird dieser Zuschauergruppe geschickt nahebringen, welche Produkte sie zu konsumieren haben, um sich noch deutlicher von den Losern auf dem Golfplatz zu distanzieren. Die über 65-Jährigen werden die sein, die Mitleid mit den erbärmlichen Kreaturen auf dem Golfplatz haben werden und die ähnliche Bedürfnisse wie sie haben: Alkohol, Psychopharmaka und insbesondere Hilfsmittel für körperliche Gebrechen. Das ist ein boomender Markt und das wird potenzielle Sponsoren aus den einschlägigen Wirtschaftskreisen ansprechen.

Wolke 7

PP: Erschreckend! Aber was ist mit den anderen Altersgruppen? Die wollen sie nicht als Zuschauer bei ihrem Turnier?
KK: Absolut nein! Die Altersgruppe bis 19 Jahre hat doch eh keine Knete für den Konsum. Und außerdem ist ihre Psyche noch nicht ausreichend stabilisiert, als dass wir sie als Zuschauer mit dem Elend auf dem Golfplatz konfrontieren könnten. Die 50- bis 64-Jährigen sind doch genau die, die die Denmark Open in den Abgrund getrieben haben. Sie sind einfach zu vernünftig, haben erkannt, dass sie mit Minderleistung hinters Licht geführt wurden und haben sich abgewandt. Die können wieder kommen, wenn sie älter sind.
PP: Wie heißt denn nun ihr neues Turnier?
KK: Wir haben einen Namen gefunden, der die notwendigen Messages in sich führt: Null Erwartung, Null Talent, Null Können, Null Dynamik und Null Erfolg:

THE SENIL OPEN

Unsere Logo (siehe Darstellung unten) unterstreicht all das eindrucksvoll. Darauf sind wir stolz!

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Denmark Open Sign
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Klarer und deutlicher Schnitt: Die Message des alten Logos „Dynamik und Hochleistungssport“ links wurde in der neuen Variante rechts konsequent eliminiert. An ihre Stelle tritt im Kern die Aussage „Elend, Erfolglosigkeit und Verfall“.

Das Logo „Denmark Open“ und das Logo „Senil Open“ sind geistiges Eigentum der Lunatic Company Gmbh & Co. KG in Insolvenz, Düsseldorf.

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Senil Open
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GolfanerPP: Es wird ja immer schlimmer!
KK: So soll es sein!
PP: Welcher Personenkreis ist startberechtigt?
KK: Es gibt drei berechtigte Personenkreise. Da sind zunächst einmal die über 80-Jährigen. Bei Ihnen reicht ein einfacher Altersnachweis über einen gültigen Personalausweis. Dann sind da die 70- bis 79-Jährigen. Sie sind allerdings nur startberechtigt, wenn ein Elternteil auf dem Platz als Caddie fungiert.
PP: Dann sieht es ja schlecht aus mit einer Teilnahme der Deutschen Masters.
KK: Nicht unbedingt. Es verbleibt ja noch die dritte Personengruppe. Hier können auch unter 70-Jährige unter bestimmten Voraussetzungen starten. Erstens: Sie müssen in einem körperlichen Zustand wie über 80-Jährige sein. Zweitens: Sie müssen ein geistiges Gemüt wie Pubertierende haben.
PP: Oh Klasse, da werden sich die Masters ja freuen, dass sie doch mitspielen dürfen.
KK: Oh, mein Gott, ich dachte, wir wären sie los.
PP: Wie läuft das Turnier ab?
KK: Die Regeln haben sich gegenüber den Denmark Open kaum geändert. Gespielt werden jeden Tag mindestens 18 Bahnen. Nach jeweils neun Löchern ist es den Teilnehmer erlaubt, sich für eine halbe Stunde unter das Sauerstoffzelt zu legen. Auf den Spielbahnen selbst haben wir an den 150 Meter-Markierungen Bänke zur Erholung aufgestellt. An jeder dritten Spielbahn wartet ein Arzt. Seine Aufgabe ist es, die Teilnehmer medikamentös irgendwie so zu versorgen, dass sie noch bis Loch 18 durchhalten
PP: Sind Elektrocarts für die Spieler erlaubt?
KK: Nein, das wäre speziell für eine Spielergruppe diskriminierend. Es geht doch nicht, dass die Spieler über den Golfplatz kutschieren, und die Caddies der 70- bis 79-jährigen, die dann in der Regel das 90. Lebensjahr überschritten haben, sich mit dem Golfsack des Spielers über den Platz quälen.

Oil of VerfallPP: Leuchtet ein. Sind Frauen startberechtigt?
KK: Das haben wir lange diskutiert. Wir sind zu dem Ergebnis gekommen, dass wir die Damenwelt vor Übergriffen jedweder Art durch senile Spielergruppen schützen müssen. Nein, sie sind nicht startberechtigt, sie bekommen ihr eigenes Turnier.
PP: Kommen wir zum Finanziellen: Gibt es Preisgelder?
KK: Wir sind da mit unseren Überlegungen noch nicht zum Abschluss gekommen. Wir schwanken zwischen bescheidenen Preisgeldern und Sachzuwendungen, die das Leben der Turnierteilnehmer nach den SENIL Open erleichtern. Besonders interessant sind da die Produkte der Zielgruppe der über 65-Jährigen (Anm. der Redaktion: Siehe Oben).
PP: Haben der Master of Clubs, der Master of Disaster und der Master of Rough für das Turnier denn bereits gemeldet?
KK: Keine Ahnung. Aber sie werden kommen, sie haben ja sonst keine Perspektive im Leben.
PP: Und der Master of Woods?
KK: Der wird sich wieder nicht in die Öffentlichkeit trauen, sondern im einsamen Irland verdeckt operieren.
PP: Herr Knudsen, wir müssen Ihnen Anerkennung zollen. Das Konzept Ihres Turniers ist überzeugend und wohl durchdacht. Der Misserfolg dieser Turnierform ist garantiert.
KK: Dessen sind wir uns sicher!
PP: Wir danken für dieses Gespräch.

Killefitt

 

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