Master of Rough: Bitte melde Dich! (15.02.2015)

Peinliche Pest Februar 2015
 

Bitte melde Dich!

Einmal mehr macht sich Deutschland Sorgen um den Master of Rough. Es ist ein alljährlich wiederkehrendes Ereignis: Für eine Woche tritt der Master of Rough bei einem belanglosen Golfturnier in der westlichen Hemisphäre in Erscheinung und dann ist er für 11 Monate und knapp drei Wochen verschwunden. Über seine Person gab es schon die wildesten Gerüchte: Er sei Bielefelder, es gäbe ihn gar nicht und er sei ein Phantom. Aber jetzt ist die Golfwelt schockiert. Erstmals wandte sich seine Frau mit einem Bekenntnis an die Öffentlichkeit: “Ich habe ihn schon seit 15 Jahren nicht mehr gesehen!” Die Nachfrage, ob sie sich aus Verzweiflung oder aus Freude über das Wegbleiben ihres Gatten äußere, ließ Frau Rough unbeantwortet. Für uns bei der Peinlichen Pest – bekannt für investigativen Journalismus –  war jedoch klar: Dieses Mysterium musste aufgeklärt werden. Und so beauftragten wir Deutschlands Personensucherin Nr. 1, Julia Fleischik, damit, den Master of Rough zu finden.

Julia_FJulia Fleischik (Bild links) nahm den Auftrag gerne an. “Ich habe schon die Eltern von 85-jährigen Vollwaisen gefunden, da werde ich auch an dieser Aufgabe nicht scheitern,” ließ sie selbstsicher verlauten. Ihr erster Anlaufpunkt war das Jobcenter in Langenfeld, dem letzten bekannten Wohnort des Master of Rough. Für einen Fuffi entlockte sie dem korrupten Sachbearbeiter: „Wir überweisen dem regelmäßig sein Hartz IV auf sein Konto bei der Volksbank Kotzen.“ Am nächsten Morgen machte sich Fleischik auf nach Kotzen im Landkreis Havelland in Brandenburg. Auch der Zweigstellenleiter der Volksbank zeigte sich aufgrund einer kleinen Zuwendung durchaus auskunftsfreudig: „Anfangs hat unser Kunde regelmäßig sein Geld mit seiner Bankkarte in Vanrhynsdorp in Namibia abgehoben. Das tut er schon seit fünf Jahren nicht mehr. Mysteriös!“. Sofort machte sich Fleischik auf zum Flughafen Berlin-Brandenburg. Der nächste Flug nach Kapstadt ging aber erst in ca. 4 Jahren und so ließ sich der weite Weg nach Berlin Tegel nicht vermeiden. In Kapstadt angekommen ging es mit dem Jeep weiter über 304 Kilometer in acht Stunden nach Vanrhynsdorp.

In dem kleinen Dorf zeigte Fleischik allen Einwohnern das Bild des Master of Rough. Sie wollte schon fast aufgeben, da konnte sie sich doch noch über die Auskunft des Dorfältesten freuen: „Weißer Mann keine Freunde. Immer faul! War immer bei Lemuren. Sogar die haben weißen Mann gebissen“. Fleischik recherchierte: Lemuren sind eine Teilordnung der Primaten aus der Gruppeder Feuchtnasenaffen. Ihr Winterschlaf dauert bis zu sieben Monaten. Fleischik kombinierte: „Der Biss könnte beim Master of Rough die Schlafkrankheit ausgelöst haben. Ich muss Höhlen und sonstige Unterschlupfe durchsuchen.“  Aber dies bedeutete einen weiteren Rückschlag für Fleischik. Also machte sie sich frustriert auf den Rückweg nach Kapstadt, um die Heimreise nach Deutschland anzutreten. In der Lounge des Flughafens spendete der Missionar Johannes Seelenfänger Fleischik Trost und löste neue Hoffnung aus, als er berichtete: „Vor Jahren waren so Typen vom Fernsehsender rRTeeL hier. Die suchten Leute, die in Australien in so einem Dschungelcamp arbeiten sollten. Den Eingeborenen waren die Arbeitsbedingungen und die Bezahlung zu schlecht. Aber da war so ein runter gekommener Deutscher, den ich nie bekehren konnte. Der war am Ende und ist mit denen los.“

MoR FreiwaldMit dem nächsten Flieger ging es von Kapstadt über Dubai und Perth in nur 36 Stunden ins australische Brisbane und von dort weiter nach Murwillumbah. Dort liegt das sagenumwobene Dschungelcamp. Und siehe da: Der Aufwand hatte sich gelohnt. Fleischik hatte den Master of Rough gefunden, der bei ihrer Ankunft gerade mit Walter Schreihals Würmer grillte (Das Foto rechts zeigt ihn beim Essenfassen im Dschungelcamp. Beim Besuch von Fleischik stand die australische Arschlochfliege auf dem Speiseplan). Der Master of Rough zeigte sich wenig begeistert von seiner Enttarnung, war dann aber doch für ein Interview bereit: „Hier fühle ich mich wohl. Ich kümmer‘ mich um das Gelände. Rasenmähen, Rosen schneiden und so. Ich darf das ganze Jahr hier bleiben und krieg‘ immer was zu essen. Nur wenn die C-Promis, die hier rausgeholt werden wollen, da sind, dann schicken die von eRTeeL mich nach Deutschland und drücken mir ein paar Hunnis in die Hand, damit ich nix verrate. Und dann spiele ich Golf.“

Beim Abschied fragte Fleischik nach, ob er denn seine Familie nicht vermisse. „Schauen Sie mich an. Würden Sie so einen haben wollen?“, entgegnete der Master of Rough. Stimmt, dachte Fleischik so bei sich, bei so einem kann sich Frau Rough  glücklich schätzen, dass er 15 Jahre nicht aufgetaucht ist, und richtete die letzten Worte ihrer Suche an die ihr gegenüberstehende Kreatur: „Bitte melden Dich nicht!“.

 

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