News Juni 2012, Teil 1

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Denmark Open 2012

Grauenhaft! Grässlich! Peinlich! (Teil 1)

Etwas verspätet veröffentlichen wir von der Peinlichen Pest in diesem Jahr den Bericht vom bedeutungslosesten Golfturnier auf dem Erdtrabanten, den Denmark Open 2012. Aber wer diesen Artikel über sich ergehen lässt, der wird das allerhöchste Verständnis für unseren Berichterstatter haben und ihm höchsten Respekt zollen. Denn nach dem, was er am Austragungsort Følle Strand erleben und mit ansehen musste, war der nur dreiwöchige Sanatoriumsaufenthalt im Anschluss an die Denmark Open eher ein Zeichen seiner inneren Kraft und Stärke. Viele seiner Kollegen sind nach dem Schockerlebnis Denmark Open bis heute nicht in der Lage, den Bleistift wieder in die Hand zu nehmen oder auch nur einen Buchstaben über die Tastatur einzugeben. Im günstigsten Fall stopfen sie sich zur Bewältigung der Erlebnisse zu Hause mit Alkohol und Psychopharmaka voll. Die, die weniger Glück hatten, befinden sich noch immer in einer psychiatrischen Klinik. Und die Bemitleidenswertesten von ihnen stürzten sich von den nicht vorhandenen Klippen an der Ostseeküste Dänemarks ins Meer und wurden Opfer der Quallen.

”Ich bin in der Form meines Lebens!”, tönte der Master of Clubs noch wenige Tage vor dem Start der Denmark Open. Dass er für die Denmark Open 2012 gewappnet sei, ließ der Master of Rough von seinem Management ausrichten. Und selbst der Master of Disaster zeigte sich vor dem Turnierstart erstaunlich optimistisch: “Das Niveau meines Spiels hat sich nicht verändert. Es ist gleich niedrig!” Und so zeigten sich die drei deutschen Protagonisten am Vorabend der Denmark Open noch in Feierlaune und vernichteten in Hansens Brauerei in Flensburg  das ein oder andere Regatta-Bier. Zu diesem Zeitpunkt konnten die drei Masters noch nicht wissen, dass der Zeitraum zwischen Lust- und Frust-Trinken gerade einmal 72 Stunden beträgt.

Turnierrunde 1 – Horsens Golfclub

Horsens GolfclubSamstag, 19.05.2012, 11:27 Uhr: Die Frisur ist bereits im Eimer und der Kopf vom Vorabend noch dick. Der Master of Clubs, der Master of Disaster und der Master of Rough begeben sich auf die erste Turnierrunde der Denmark Open 2012. Jeder Schlag in die Wicken, und das sind reichlich, wird noch mit Humor genommen. Als Erklärung für die leistungsmäßige Schmalkost wird die seit Jahren bekannte Schallplatte aufgelegt: “Die Anfahrt war lang und anstrengend,” verkünden die Masters unisono. Die Einsicht, dass man von selbst erklärten Favoriten ein Mindestmaß an Leistungsbereitschaft und -willen erwarten kann, wird vom Selbstmitleid überstrahlt. Dennoch gewinnen die Masters dieser desaströsen Turnierrunde durchaus Positives ab: “Heute haben wir das Maximum herausgeholt und so viele Schläge gemacht, dass einer mal gerade 47 Cent gekostet hat. Das hat man nicht alle Tage”, verkündete einer der Masters freudestrahlend; nicht wissend, dass sich das Verhältnis Kosten pro Schlag in den nächsten Tagen noch verbessern wird. Der Vollständigkeit halber: Einen Gewinner gab es an diesem Tag auch, aber der will nicht genannt werden.

Am Abend trafen die Masters dann noch eine weitere verhängnisvolle Entscheidung, als sie – in ihrer Unterkunft angekommen – den Pool-Billard-Tisch und die Dart-Scheibe entdeckten: Der Denmark Triathlon bestehend aus Golf, Pool-Billard und Dart wurde ins Leben gerufen.  Der Master of Rough überzeugte an der Dart-Scheibe, der Master of Disaster am Billard-Tisch. Für den Master of Clubs war es ein Tag zum Vergessen.

Turnierrunde 2 – Mollerup Golfclub

Mollerup GolfclubDie gute Nachricht: Der Preis pro Golfschlag konnte weiter gesenkt werden, nur 45 Cent pro Schlag. Dies bedeutet einen historischen Tiefstand, und das beim Wochenendtarif für die Greenfee. Zugleich bedeutet dies aber auch, dass das Spiel der Masters noch grausamer wurde. Zugegeben, der Platz war hügelig und das anzuvisierende Ziel oft nicht sichtbar. Dies kann jedoch nicht als Entschuldigung für solche Individuen gelten, die für sich reklamieren, begnadete Golfspieler zu sein. Besonders peinlich berührt musste man dabei vom Master of Rough sein, der vergeblich versuchte, mit einem Golfbuddy der neuesten Generation Herr der Lage zu werden und der mit mickrigen 15 Stableford-Punkten netto vom Platz ging. Die beiden anderen Mitkonkurrenten schafften zwar eine bessere Punktzahl, aber ohne dass dies der Rede wert wäre. Einen Sieger gab es auch, und es war derselbe wie am Vortag. Wiederum wollte er nicht genannt werden, um sich die Peinlichkeit zu ersparen. Die beiden anderen Disziplinen des Triathlon-Wettbewerbs endeten mit denselben Siegern wie am Vortag.

Turnierrunde 3 – Kalø Golfclub

Kalo GolfclubWiederum war ein hügeliger Golfkurs zu bespielen und der aufmerksame Leser wird erahnen, was sich auf dem Platz abspielte: Schläge über Schläge, Ballverlust auf Ballverlust, Fluch auf Fluch. “Wer einen solchen Golfkurs designed, den hätte man in der Antike in die Verbannung geschickt,” erregte sich der sonst so besonnene Master of Rough. Aber der Master of Rough und der Master of Disaster zeigten unter dem höhnischen Gelächter der wenigen Schaulustigen wenigstens Durchhaltevermögen und spielten die Runde geordnet zu Ende, während der Master of Clubs ab dem 10. Loch keinerlei Leistungsbereitschaft mehr zeigte und die Auskunft über seine Schlaganzahl verweigerte. Dass er damit noch als Dritter auf dem Leaderboard geführt wurde, war nur dem Umstand zu verdanken, dass keine weiteren Spieler für die Denmark Open 2012 gemeldet hatten. Nach Abschluss der Runde keimte bei der Turnierleitung und den bemitleidenswerten Zuschauern Hoffnung auf, als der Master of Clubs verkündete, dass er sich für den Rest der Woche lieber seiner Spielfilmsammlung widmen wolle, statt weiterhin diese lächerliche Sportart zu betreiben. Aber das hätte er auch seinem Friseur erzählen können. Der Sieger der dritten Turnierrunde war mit dem der ersten und zweiten identisch. Auch wenn er sich wieder nicht outen wollte, so wird der Leser mit Kombinationsgabe ihn dennoch ermitteln können. Ein Trostpflaster gab es am Abend für den Master of Clubs, der wenigstens die Billard-Runde gewinnen konnte.

Turnierrunde 4 – Ebeltoft Golfclub

Ebeltoft GolfclubDie Golfplätze wurden flacher, die Ergebnisse ein wenig besser. Hier und da wurde sogar ein Par gespielt und selbst der Master of Clubs zeigte wieder Einsatzwillen. Hier sorgten wohl der am Vorabend vernichtete Schierker Feuerstein und der köstliche Killepitsch für eine belebende Wirkung. Und tatsächlich erreichten der Master of Clubs und der Master of Rough endlich einmal ein Ergebnis unter 100. Viel helfen, tat dies freilich nicht, denn in der Netto-Wertung gelang den Beiden damit kein Vorstoß auf die vorderen Plätze. Aber Alle waren erleichtert ob dieses Hoffnungsschimmers.

Großes Billard zeigte der Master of Clubs am Abend. Beim Dart ließ wieder einmal der Master of Rough seinen Mitspielern keine Chance. Wenigstens kann er das. Und der Master of Disaster? Der kann nix!

Zwischenruf

KreaturpassageUnsere dänischen Nachbarn zeigen Herz!

Allseits bekannt ist, wie die dänische Bevölkerung unter den deutschen Masters zu leiden hat: Ruinierte Golfplätze nach dem Spiel, renovierungsbedürftige Unterkünfte nach der Abreise und ein Benehmen, das jeder Beschreibung spottet. Umso bewundernswerter war, welch großes Herz die Dänen besitzen. Statt die orientierungslosen Masters ungeschützt auf den Golfplätzen und in den angrenzenden Wäldern umherirren zu lassen und sie ihrem Schicksal zu überlassen, wurden extra Warnschilder (siehe links) auf den Golfplätzen und  in der Umgebung montiert, um sie vor Treckern, Holzfällern und Jägern zu schützen.

Sogar die Tierwelt nahm Rücksicht. Von einem Angriff auf die Masters wurde nichts bekannt. Die Spuren auf den Körpern der Masters stammten ausschließlich von der Fauna, die beim intensiven Bälle Suchen im Weg stand.

 

Turnierrunde 5 – Grenaa Golfclub

Grenaa GolfclubEasy Walking bei der 5. Golfrunde der Woche in Grenaa. Und dies kam dem trägen Master of Clubs entgegen: Er erlebte seine Sternstunde – die einzige, die ihm während der Turnierwoche vergönnt war. Zumindest ein Kontrahent zollte ihm Respekt für den  grandiosen Sieg an diesem Tag. “Heute hat er sich echt zusammengerissen. Stand er heute Morgen noch wegen seiner zahlreichen körperlichen Leiden mit schmerzverzerrtem Gesicht auf – er hatte Fuß, Schulter, Arm und Rücken -, ignorierte er auf dem Platz sein körperliches und golferisches Handicap und biss sich durch,” gab der Master of Rough bewundernd zu Protokoll. Salz in die Suppe streute dagegen ein Mitspieler, der anonym bleiben will: “Wenn das Schmerztabletten waren, die der Master of Clubs als Frühstück einnahm, dann war der Killepitsch, den ich gestern Abend getrunken habe, Hustensaft.” Für Stimmung beim abendlichen Billardturnier war jedenfalls aufgrund dieser Verdächtigungen gesorgt. Und zu seiner Genugtuung konnte der Master of Clubs immerhin einen Teilerfolg erzielen, denn er konnte dem Urheber des Vorwurfes ein Unentschieden abringen. Freuen konnte sich der Master of Rough über seinen fünften Dart-Sieg in Folge. Da war er eine Macht, was sich auch für den Rest der Woche nicht mehr ändern sollte.

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